Sonntag, 20. Oktober 2013

Begegnungen mit Endo in Kleingruppen - Ein lebhaftes Allerlei

Endo befragte und moderierte die Gespräche zwischen den Kids und Senior_innen in Gruppen und in einem kleineren Raum. So konnte Roger die Stimmen besser hörbar aufnehmen als das letzte Mal im Plenum, mit den vielen Nebengeräuschen. Das ist für die Audio-Files, die dann auf DVD's gebrannt werden sollen wichtig.
Das lebendige Fragen-Potpourri von Endo bewegte die Erzähler_innen sich an allerlei zu erinnern und einander ihre Erlebnisse zu erzählen. Da wurde über Staubesel, Bockkartoffeln, Bauernknechte und den Armenvatter, den Doktor Walter Barsch, die Teufelsschlucht, die Israel Rundreise vor dem Krieg, über Tram- und Bahnschienen in Budapest, über's Windeln waschen, Pampers und Nuggeli, die Skaterbahn und Stinkfinger, über leckere Würstchen und einen "Chüngelistau" im Hochhaus erzählt... Und Esrom fällt in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder ein, lautstark mitzuteilen, dass er ein Buschauffeur werden will! Er sagte auch zu Endo: Eigentlich bist du nicht ein alter Mann.  





Nach den Gruppengesprächen empfing ich die Kids und Betagten unten im grossen Saal wo ich sie bat, das was sie mit Endo erlebten nun miteinander zu zeichnen. Ihre gehörten- und erzählten Geschichten dokumentierten sie dann teils miteinander und oder nebeneinander mit Farb- & Filzstiften auf schönen und grossen Zeichenblättern. Die drei grösseren Girls begleiteten diese Begegnungen und notierten Passagen oder Stichworte aus den Geschichten für die kleineren Kids, die noch nicht so gut schreiben können.

















Das Projekt wird Unterstützt von: 

Domicil Schwabgut 
FONDATION Michèle Berset
Frauenverein Bümpliz-Bethlehem





Donnerstag, 17. Oktober 2013

SMSEN... Wenn Geschichten durcheinander purzeln...

Über nächtliche Velofahrten, Hundepfoten die Ampelknöpfe drücken und über "diä cheibi Häx u chlini Büri"  


Wir freuten uns sehr auf die erste Begegnung mit den Senior_innen und ich war auch gespannt, wie die vielen kleinen Knirpse das machen werden? Ob sie die betagten Leute verstehen können? Und die Senior_innen, ob sie das noch ziemlich eingeschränkte Deutsch der Kids verstehen werden? Ob die Kids auf die Geschichten der Senior_innen eingehen können? Ob sie darauf mit einer Geschichte die sie erlebten antworten werden oder ihnen dann einfach etwas ganz anderes erzählen? Es ist ein Abenteuer und ich freue mich auf die kurzen Erzählungen, die sie einander mitteilen werden...



Die Sitzordnung im Kreis herum ergab sich ganz spontan. Zu Beginn harzte es etwas, die Kids wollten nicht zuerst reden. Eine Frau erzählte dann eine ganz traurige Geschichte. Darauf bat ich Navin etwas zu erzählen, er weiss immer etwas zu berichten.  Er erzählte von einer Englischstunde wo die Lehrerin ein Wort falsch auf die Tafel schrieb, das dann ein ganz schlimmes Wort war. Und Frau W. erzählte dann eine lustige Geschichte darauf, wie sie vor vielen Jahren durch ein kleines „Buebeli“, das noch nicht richtig sprechen konnte zu ihrem Namen kam! Der Kleine wurde bei einer Begegnung im Treppenhaus von seiner Mutter gefragt: „Wär isch das?“ Er habe sie treuherzig angeschaut und geantwortet: „Di auti Sou“. Er konnte das S noch nicht sagen und sagte statt Frou, Sou. Seitdem sei sie „di Auti“! Das war so lustig wie sie das sagte und einige Kids lachten ohne Hemmungen drauf los.

Nun wurden die Gesprächsteilnehmer-innen, auch die Kinder lockerer und sie erzählten sich über Schneebälle, die unglücklich getroffen haben oder über die Hundesprache und wie Blindenhunde blinde Menschen führen und mit ihren Pfoten die Ampelknöpfe drückten. Oder: „Das isch e cheibi Häx gsy, so ne chlini Büri!“ und: „...de hei mer öppis gseh wo mer nid hätte söue! Polizei het ne de packt“ Dann gab es auch abwesende Momente, vielleicht weil man nicht mehr so gut hörte und die Kinder manchmal zu leise gesprochen haben: „Herr W., was chunnt nech i Sinn? Herr W. was chunnt nech...“ Er war bei den „Zöpfli vom Meitli das neben ihm sass und sagte: „Settegi Haar wi das Meiteli het, gseht me aube uf Afrika Fotos.“



Und es gab auch „Verlorene Geschichten“, die mich sehr berührten, da wurden zeitliche Abschnitte durcheinander gebracht und plötzlich von etwas ganz anderem weitererzählt... Oder Abschweifungen und sprunghafte Begebenheiten, von anderen Menschen, anderen Orten erzählt... Solche Geschichten wären auch ein Kapitel. 


Schliesslich wurden noch schlitzohrige Streiche und Erinnerungen über den ersten Schultag erzählt. Das war sehr amüsant und die Streiche bleiben immer die Gleichen...




Den Kids hat dieser Nachmittag sehr gut gefallen und sie waren sehr beeindruckt, sie erzählten einander danach über ihre Erlebnisse...

Danke für die Unterstützung an: 

Domicil Schwabgut 
FONDATION Michèle Berset
Frauenverein Bümpliz-Bethlehem