Freitag, 26. Februar 2016

Die Kinder wollten Theater spielen...

Ab Februar entwickeln die Kids West und die Flüchtlingskinder ein erstes gemeinsames Projekt!




Im Vorfeld (Oktober 2015 bis Februar 2016) führten wir im artLABOR AFV mit Piotre Tollik mit vielen Kids vom Asylzentrum Viktoria Bern das Projekt «Veloanhänger-Spielkisten-Gang» durch. Für ein nächstes gemeinsames Projekt im kidswest Atelier wollten die Kinder nach dem Weihnachtsmärchenbesuch – Rumpelstilzchen – im Theatersaal National Bern selber auch Theater spielen. Im Februar stiegen also die Flüchtlingskinder mit den Kids West zusammen in ein erstes gemeinsames Projekt ein. Insgesamt sind wir nun etwa über 30 Kinder.

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Ich fragte also die Kinder, was für ein Theaterstück sie denn nun gerne miteinander spielen möchten. Stille. Niemand wusste eine Antwort. So liess ich sie mal eine ganze Weile improvisierend kleine Theaterstücke einander vorspielen. Das lieben die Kids sehr! Ich bat sie kleine Gruppen zu bilden oder auch einzeln vorzuspielen.






Danach hatte ich die Kinder aufgefordert, was sie gespielt und erlebt haben in ihr Tagebuch oder für die neuen Kids auf Postkarten aufzuschreiben und zu zeichnen. Sie merkten bald, dass es viel braucht um miteinander ein Theater spielen zu können und, dass dazu auch eine Geschichte benötigt wird.




„Wer kennt ein Buch von Lukas Hartmann?“, fragte ich in die Runde. Erina und Helen liessen sofort aufgeregt ihre Hände in die Luft hochschnellen! „Ich, ich“, sagten beide strahlend, Erina hatte in der Schule mit der Klasse ein Buch von ihm gelesen und Helen hatte sich in der Bibliothek ein Buch ausgeliehen. „Ich habe eine Überraschung für euch“, sagte ich und nahm drei Bücher von Lukas hervor die ich mitbrachte: «All die verschwundenen Dinge»; «So eine lange Nase» und «Leo Schmetterling». Und ich fragte wer gerne eines dieser Bücher lesen möchte und uns dann im kidswest darüber erzählen würde? Die drei zuerst hoch gestreckten Hände durften je ein Buch ausleihen und mit nach Hause nehmen.  

„Nun zur Überraschung Kinder! Der Schriftsteller Lukas Hartmann kommt am 2. März zu uns ins Atelier“! Die Kids klatschten spontan in die Hände und die beiden Mädchen kreischten laut vor Vergnügen. Die Kids West versuchten den Flüchtlingskindern zu erklären was eben besprochen wurde und warum die Freude so gross ist. Abschliessend erzählten und zeigten wir uns noch was die Kids über ihre Sketche notiert haben...







Aidin wollte ein König sein...





Mohamed wollte auch einen König und eine Königin spielen...



Ahmed wollte ein Polizeiauto fahren...



Arsam wollte ein Monster sein...


Abdirahman wollte auch ein Monster spielen...

Elsa wollte einfach spielen...


Helen wollte eine Königin mit Dienern und Dienerinnen spielen...


Aster wollte mit ihren Freundinnen Ballspielen...


Wir freuen uns sehr auf Lukas Hartmann





Für die Unterstützung des 1-jährigen Experiments
artLABOR by kidswest danken wir herzlich:

Fondation Michèle Berset hier

Stanley Thomas Johnson Stiftung hier

Warlomont-Anger-Stiftung hier 

Direktion Bildung, Soziales, Sport BSS hier

westwind6 BSS hier

Kanton Bern Programm Bildung&Kultur hier

die Mobiliar Versicherungen & Vorsorge hier

Gesellschaft zu Mittellöwen Bern hier

Kultur Stadt Bern hier











Mittwoch, 24. Februar 2016

«GIB MIR EIN ZEICHEN»! Mit Anne Pranz

Mit der Lehrerin Sibylle Hostettler und ihrer 3.&4. Klasse der Primarschule Bethlehemacker Bern - Im artLABOR by kidswest Atelier KG2 Zelgstrasse 15 Bethlehem Säge

Mit einem Stück Schnur gestalten wir unsere eigenen Stempel

Bericht von Anne Pranz


Am ersten WS-Tag treffen die Kinder freudig aufgeregt im Atelier ein und wir versammeln uns im Kreis. Ich stelle mich vor und begrüsse alle Kinder offiziell im artLABOR by kidswest Atelier. Ich frage sie, was sie sich unter den Wörtern „Art“ und „Labor“ vorstellen und nach einiger Zeit des Rätselns, entschlüsseln wir gemeinsam die Bedeutung: Das „artLABOR“ ist ein Raum zum Experimentieren mit Kunst.

Nach dieser kurzen Einführung geht es auch schon los, ich zeige den Kindern wie sie per Schablone ein schwarz-weisses Schachbrettmuster auf dem Malgrund entstehen lassen können. Dann beginnt die Zeichenreise: Während die Malgründe zum Trocknen auf der Seite liegen betrachten wir gemeinsam verschiedene Zeichen- und Schriftenbeispiele. Angefangen bei der alten Hieroglyphen- und Keilschriften, über chinesische Schriftzeichen und Piktogramme, bis hin zu den wunderschön geschwungenen kalligraphischen ‚Schönschriften’ und den modernen Street Art Signaturen/Tags.



Drucken/Stempeln (eine Technik zur Vervielfältigung von Schriften)

Aus Kartonquadraten (mit aufgezogenem Klebeband) und einen Stück Schnur bauen wir selbst Stempel. Die Kinder sollen mit dem Stück Schnur ein eigenes Zeichen erfinden. Dies tun sie mit grosser Freude und ich zeige ihnen wie sie mit ihren selbstgebauten Stempeln die quadratischen Felder auf dem Malgrund bedrucken können.


Die Aufgabe ist im Stil der arabischen Kalligraphie mit der (ganzen) Schnur ein geschwungenes Zeichen oder „schwungvollen Buchstaben“ zu legen und diesen (eingestrichen mit schwarzer Gouache) in die weissen Farbfelder zu stempeln. Für den zweiten Stempel sollen sie die Schnur in einzelne Teile zerschneiden und das gleiche Zeichen nun aber kantig, gradlinig im Stil der Keilschriften ausführen und dieses (eingestrichen mit weisser Gouache) auf die schwarzen Farbfelder drucken.











Das Drucken und erfinden der Stempel macht ihnen so viel Spass („das fägt ja mega“), dass sie gar nicht mehr aufhören wollen und am Ende der Sitzung total erstaunt sind, wie schnell die Zeit vorüber gegangen ist. Sie verabschieden sich alle Hände schüttelnd bei mir und sagen, dass sie unbedingt wieder kommen wollen und sich schon mega auf die nächste Woche freuen!



Für die Unterstützung des 1-jährigen Experiments

artLABOR by kidswest danken wir herzlich:


Fondation Michèle Berset hier

Warlomont-Anger-Stiftung hier 

Stanley Thomas Johnson Stiftung hier

westwind6 BSS hier

Kanton Bern Programm Bildung&Kultur hier

Die Mobiliar hier

Direktion Bildung, Soziales, Sport BSS hier

Gesellschaft zu Mittellöwen hier

Kultur Stadt Bern hier