Über nächtliche Velofahrten, Hundepfoten die Ampelknöpfe drücken und über "diä cheibi Häx u chlini Büri"
Wir freuten uns sehr auf die erste Begegnung mit den Senior_innen und ich war auch gespannt, wie die vielen kleinen Knirpse das machen werden? Ob sie die betagten Leute verstehen können? Und die Senior_innen, ob sie das noch ziemlich eingeschränkte Deutsch der Kids verstehen werden? Ob die Kids auf die Geschichten der Senior_innen eingehen können? Ob sie darauf mit einer Geschichte die sie erlebten antworten werden oder ihnen dann einfach etwas ganz anderes erzählen? Es ist ein Abenteuer und ich freue mich auf die kurzen Erzählungen, die sie einander mitteilen werden...
Die
Sitzordnung im Kreis herum ergab sich ganz spontan. Zu Beginn harzte es etwas,
die Kids wollten nicht zuerst reden. Eine Frau erzählte dann eine ganz traurige
Geschichte. Darauf bat ich Navin etwas zu erzählen, er weiss immer etwas zu
berichten. Er erzählte von einer Englischstunde
wo die Lehrerin ein Wort falsch auf die Tafel schrieb, das dann ein ganz
schlimmes Wort war. Und Frau W. erzählte dann eine lustige Geschichte darauf,
wie sie vor vielen Jahren durch ein kleines „Buebeli“, das noch nicht richtig
sprechen konnte zu ihrem Namen kam! Der Kleine wurde bei einer Begegnung im
Treppenhaus von seiner Mutter gefragt: „Wär
isch das?“ Er habe sie treuherzig angeschaut und geantwortet: „Di auti Sou“. Er konnte das S noch
nicht sagen und sagte statt Frou, Sou. Seitdem sei sie „di Auti“! Das war so lustig wie sie das sagte und einige Kids
lachten ohne Hemmungen drauf los.
Nun
wurden die Gesprächsteilnehmer-innen, auch die Kinder lockerer und sie
erzählten sich über Schneebälle, die unglücklich getroffen haben oder über die
Hundesprache und wie Blindenhunde blinde Menschen führen und mit ihren Pfoten
die Ampelknöpfe drückten. Oder: „Das isch
e cheibi Häx gsy, so ne chlini Büri!“ und: „...de hei mer öppis gseh wo mer nid hätte söue! Polizei het ne de packt“ Dann
gab es auch abwesende Momente, vielleicht weil man nicht mehr so gut hörte und
die Kinder manchmal zu leise gesprochen haben: „Herr W., was chunnt nech i Sinn? Herr W. was chunnt nech...“ Er
war bei den „Zöpfli vom Meitli das neben ihm sass und sagte: „Settegi Haar wi das Meiteli het, gseht me
aube uf Afrika Fotos.“
Und
es gab auch „Verlorene Geschichten“, die mich sehr berührten, da wurden
zeitliche Abschnitte durcheinander gebracht und plötzlich von etwas ganz anderem
weitererzählt... Oder Abschweifungen und sprunghafte Begebenheiten, von anderen
Menschen, anderen Orten erzählt... Solche Geschichten wären auch ein Kapitel.
Schliesslich
wurden noch schlitzohrige Streiche und Erinnerungen über den ersten Schultag
erzählt. Das war sehr amüsant und die Streiche bleiben immer die Gleichen...
Den
Kids hat dieser Nachmittag sehr gut gefallen und sie waren sehr beeindruckt, sie erzählten einander danach über ihre Erlebnisse...
Danke für die Unterstützung an:
Domicil Schwabgut
FONDATION Michèle Berset
Burgergemeinde Bern
Alters-
und Versicherungsamt der Stadt Bern BSS
Frauenverein Bümpliz-Bethlehem
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