...und die Reise mit den Kids
Ich befahl mein Pferd
aus dem Stall zu holen. Der Diener verstand mich nicht. Ich ging selbst in den
Stall, sattelte mein Pferd und bestieg es. In der Ferne hörte ich eine Trompete
blasen, ich fragte ihn, was das bedeutete. Er wusste nichts und hatte nichts
gehört. Beim Tore hielt er mich auf und fragte: »Wohin reitet der Herr?« »Ich
weiß es nicht«, sagte ich, »nur weg von hier, nur weg von hier. Immerfort weg
von hier, nur so kann ich mein Ziel erreichen.« »Du kennst also dein Ziel«,
fragte er. »Ja«, antwortete ich, »ich sagte es doch: ›Weg-von-hier‹ – das ist
mein Ziel.« »Du hast keinen Essvorrat mit«, sagte er. »Ich brauche keinen«, sagte
ich, »die Reise ist so lang, dass ich verhungern muß, wenn ich auf dem Weg nichts
bekomme. Kein Essvorrat kann mich retten. Es ist ja zum Glück eine wahrhaft ungeheure
Reise.«
Franz Kafka, 1922,
Erzählungen aus dem Nachlass
Für die Unterstützung des 1-jährigen Experiments
artLABOR by kidswest danken wir herzlich:
Ich
zitiere die Künstlerin Joëlle Valterio
EXKURS
Papier hat uns während dem ganzen
Projekt begleitet. Wir haben mit verschiedenen Papierformaten und
Papierqualitäten gearbeitet – darauf geschrieben und damit Objekte und Körperteile eingepackt. Somit haben wir das
Papier als Projektionsfläche des Schreibens und Denkens gebraucht – und auch
als eigenwilliger, somatischer und lauter Spiel- und Reisepartner
kennengelernt.
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EXKURSION
Unsere Reise hat uns vom vertrauten
Schulzimmer bis in den unbekannten Keller der Feuerwehrkaserne Viktoria geführt
via Schulhof, Aula, Dachboden und Vereinsraum. Wir konnten erfahren wie der
Raum das Geschehen, das Denken, das Schreiben beeinflusst - wie er uns zu
bestimmten Gedanken und kompositorischen Entscheidungen einlädt.
Ich zitiere die Lehrerin Marcella Danelli
Es scheint mir wichtig
Kunst in den Schulalltag zu holen. Damit können Schüler-innen eine andere Form
von Unterricht erleben, neue Menschen kennen lernen und so ihren Horizont
erweitern. Es sollte ein fächerübergreifendes
Projekt werden, im Vordergrund standen Deutsch und Gestalten. Joëlle Valterio hat mit ihrem Projekt verschiedene Zugänge ermöglicht: Raumerfahrung,
Sinneserfahrung, Reisen nach aussen und nach innen und damit zu sich selber und
den eigenen Gedanken. Die Zusammenarbeit mit Joëlle hat mich sehr
inspiriert. Ich habe als Lehrperson viel von Joëlle
gelernt und ich werde auch in Zukunft im Unterricht Elemente des Schreibens im
Schulalltag einfliessen lassen.
Die Kinder wurden
spiralförmig immer wieder an Aufgaben und neue Herausforderungen herangeführt,
die ihnen je länger je vertrauter wurden. Dabei konnten sie ihre Ideen
weiterentwickeln, ihr Repertoire verfeinern. Die Kinder haben sich auf
eine abenteuerliche Reise begeben und viel von sich Preis gegeben, gezeigt und
sich miteinander darüber gefreut und voneinander gelernt.
Ich zitiere aus Rückmeldungen
von den Kindern
Es war toll dass wir uns eingepackt hatten es hatte soviel Spass gemacht.
Körperteile einpacken sieht lustig aus.
Das Einpacken hat mir viel Spass gemacht ich habe gelernt, Papier so zu zerknäueln, dass es wie Stoff wird.
Ich und Luca haben einen Reifen eingepackt.
Mit dem Papier zu spielen gefiel mir am meisten am liebsten würde ich das Papier zerknödeln.
Wir konnten in andere
Räume und wir waren sehr frei.
Mir hat gefallen auf
Kassenrollen zu schreiben weil sie für mich sehr speziell sind. Wo kann man
diese Kassenrollen kaufen?
Mit Papier spielen, einpacken und Gedanken schreiben. Ich habe gelernt frei zu schreiben.
Eine Künstlerin ist gekommen, ich habe noch nie eine Künstlerin gesehen.
Ich habe gelernt, dass man mit Papier ganz viele Sachen machen kann.
Es war spannend denn
ich habe so neue Entdeckungen gemacht. Kleine Reisen, Vorlesetheater, auf
Klebeband zu schreiben und Papiergibse zu machen.
Es war lustig, interessant und anders als normal. Ich hatte viel Spass mit dem Papier.
Mir hat schreiben, einpacken, Gedanken sammeln, erzählen und vorlesen gefallen und ich habe gelernt viel zu schreiben.
Ich habe die Gedanken von den Anderen kennengelernt.
Die Reise war sehr lustig und man hat weniger Deutsch und NMM.
artLABOR by kidswest danken wir herzlich:
Fondation Michèle Berset hier
Warlomont-Anger-Stiftung hier
Stanley Thomas Johnson Stiftung hier
westwind6 hier
Kanton Bern Programm Bildung&Kultur hier
Die Mobiliar hier
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