DER ANDERE BIN ICH SELBST
Wir waren noch voll in den Vorbereitungen und
schon war Martin Steiner mit seinen SchülerInnen da! Viiiiiel zu früh, ups! Sie
schauten uns interessiert zu wie wir das Material vorbereiteten und plauderten
fröhlich und sich gegenseitig neckend in Gruppen miteinander. Es herrschte eine
gemütliche Stimmung, diese SchülerInnen haben’s gut miteinander...
Juerg Luedi machte mit den Jugendlichen (der
9. Klasse) eine kurze Einführung ins Fotografieren der Personen, die sie
befragen werden. Dass sie den PassantInnen sagen können, dass sie sich auch nur auf Plakathöhe und ohne Gesichtsaufnahmen fotografieren lassen können... Leider war ich
zu Beginn noch beschäftigt mit dem Aufhängen der Projektarbeiten vorheriger
Aktionen, so verpasste ich den Start ein wenig. Beim hin-und-her Gehen
bemerkte ich, dass aller humorvollen Bemühungen Juerg’s und Piotre’s zum Trotz, die
Kids von der Idee der farbigen Punkte in’s Gesicht kleben nicht zu begeistern
waren...
Auch, sie zu motivieren, PassantInnen zu fragen,
sich von ihren Handykameras fotografieren oder eine Porträt‐Skizze mit
schwarzen, wasserfesten Filzstiften machen zu dürfen, war nicht so einfach.
Die Frage lautete:
Was macht sie anders? Was zeichnet sie aus? Was unterscheidet sie von ihrem Nachbar/ihrer Nachbarin?
Die Antworten notierten sie sich dann auf A4 Blätter.
Die Frage lautete:
Was macht sie anders? Was zeichnet sie aus? Was unterscheidet sie von ihrem Nachbar/ihrer Nachbarin?
Die Antworten notierten sie sich dann auf A4 Blätter.
Ich bemerkte, dass sich einige Jugendliche von
mir auch nicht gerne fotografieren liessen. Das erstaunte mich, denn sie alle
benutzen doch diese Free Chat Rooms – Und fang den Augenblick mit Selfies ein, poste sie
kostenlos auf Instragram und teile sie in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Tumblr mit der ganzen Welt oder so.... So einfach ist das doch...! ? Schliesslich machten sie sich doch zaghaft in Gruppen auf den Weg... mit tatkräftiger Unterstützung unserer Helfer und von Juerg.
Die Jugendlichen brachten die ersten Antworten zu den Fragen die wir am KIOSK aufhängten. Langsam wächst auch ihre Freude über die kurzen Antworten, was sie aufmunterte weitere Personen zu befragen.
Die Antworten:
Mein runder Bauch
Bin quer
Ich bin Albaner
Wohltätig
Offen
Schwarz, sportlich, schön, sogar glücklich wenn's schneit und regnet, immer fröhlich, sehr sozial
I'm funny
Meine grosse Nase
einfühlsam
Mein Humor
...
Plötzlich entdeckte ich ein paar Jungs vorne beim Bundesplatz beim Schachspielen, ich muss gestehen, ein wenig musste ich schon schmunzeln. Aber mir ging auch durch den Kopf, dass doch einige von ihnen noch keine Lehrstelle haben. Und, dass es für sie auch eine gute Gelegenheit sein könnte, sich darin zu üben auf fremde Personen zuzugehen und den Mut aufzubringen, mit ihnen zu reden und sich auszutauschen... Aber ich verstand dann auch, warum es den Girls einfacher fiel Passanten für die Aktion gewinnen zu können als den Jungs. Das kam wahrscheinlich daher, weil viele PassantInnen sich vor drei bis vier grossen "Giele", die da so auf sie zukamen ein wenig fürchteten und ihnen mit "keine Zeit" ausgewichen sind?
Roger ist zwischenzeitlich auch gekommen, und schon sitzt er am Tisch und die Jugendlichen diskutieren mit ihm. Aber sie wollten auch nicht gefilmt gefilmt werden. So kehrte er die Situation einfach um, gab ihnen sein Handy und forderte sie heraus, ihn und Juerg zu filmen und ihnen beiden Fragen zu stellen... Jemand von ihnen stellte ein sehr gute Frage, "Fühlen sie sich weiss?", die eine spontane Diskussion auslöste, hören sie im Video.Clip zu...!
Inzwischen sind doch etwa um die 25 Antworten zusammen gekommen. Und was machen sie? Sie fotografieren sich mit ihren Handys ;))
So wurden die Aussagen am nächsten Tag präsentiert.
Die dazu gehörenden Foto-Porträts können anschliessend auf Facebook und oder WhatsApp gepostet werden. Und wir vereinbarten mit Martin, dass er dann
das Senden der Selfies mit den PassantInnen (weil die meisten Kids kein Guthaben auf ihren Handys haben) mit ihnen
in der Schule bewerkstelligen werde.
Hier zum Abschluss doch noch ein lebendiges Klassenfoto!
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